Informationen über die ersten dokumentierten Bierschenks / information about first documents with the name 'Bierschenk' and similar spellings


zum Namen "Bierschenk" und seinen möglichen Urspüngen von Manfred Bierschenk aus Lippstadt folgende Infos:


a) Duden:
Lt. Duden handelt es sich beim Namen "Bierschenk" um einen Berufsnamen für den Gastwirt, der hauptsächlich Bier ausschenkte.
Der erste Namensträger wurde nach seiner Tätigkeit benannt.

b) Buch "Unser Bier" von Dr. Karin Hackel-Stehr, Dissertation 1987 TU Berlin

-Bierbrauer waren früher a u c h "Bierschenk" und hatten "Bierschenken"

-"Es soll kein "Bierschenk" Bier ausschenken, wenn es nicht zuvor durch die verordneten Satzmeister gekostet, gesetzt und gezeichnet worden ist." (Rat zu Landshut, 1493)

"-Wer ohne "Bierschenk" zusein, Bier für sich selbst zu seinem Hausgebrauch und nicht wiederum verkaufen oder ausschenken will, der soll für jeden Scheffel einen halben Gulden des Ungeldes geben/ alte Ungeldregelung." (Ungeld = Biersteuer, Brauordnung Stadtrat Regensburg 1466)

-..."Kein Brauer o d e r "Bierschenk", der altes Bier hatte, neues Bier brauen"... (Regensb. 1466)

.." in einer Gruppe Brautätigen, den "Bierschenken.." (Regensburg 1466)


erste Bierschenk-Funde/-Nachweise aus Nordhessen und neuerdings aus Bayern:


erste Bierschenk-Funde/-Nachweise aus dem Eichsfeld (Südwest-Thüringen):


weitere Informationen:


aus dem Stadtarchiv Eschwege:
-> Rechnung der Eschweger Vogtei von 1529: Eschweger Hans Bierschenck 6 Heller
-> eine Aufstellung zum Jahr 1534: Hanns Bierscheinck (zu Eschwege) zahlt 6 Heller "von 6 eckern zu Grebendorff bei dem Sichenbaume"
-> Eschweger Malzregister von 1558/59: Hans Byrschenk
-> am 31.03.1579 bezeugt Hans Reyffurt alias Bierschencke zusammen mit anderen Eschweger Bürgern ein Sittenzeugnis für Michael Hüttenrodt


Aus dem Heimatbuch "Geschichte der Stadt Eschwege", Ausgabe 1993, ohne ISBN,
Redakt. Dr. Karl Kollmann
An 5 Stellen wird der Name "Bierschenk" erwähnt:
>>19.Jh Zu Beginn des 19. Jahrhunderts übernahm ein Bierschenk in Niederhohne einen Hof, der
seit dem 30-jährigen Krieg wüst lag 8 ("die Krank" = jetzt Hof Bierschenk) früher im Besitz der
Herren von Diede.
>>1823 Der Ehrenbürger der Stadt Eschwege, Friederich Ernst Gebhard (1823-1889), war in erster
Ehe mit Catherine Bierschenk verheiratet. Das Ehepaar hatte drei Töchter.
>>1885 im Jahre 1885 priesen Juden und Christen in einer Anzeige die vorzügliche Kur- und
Kindermilch des Wilhelm Bierschenk aus Niederhone (Eschweger Kreisblatt vom 02.12.1885)
>>1885 Das Baumbachische Vorwerk in Niddawitzhausen war an den Ökonomen Bierschenk in
Niederhone verpachtet.
>>1913 Heinrich Bierschenk hielt einen Vortrag, Bericht im Eschweger Tageblatt Nr. 123 v.
29.05.1913


aus dem Stadtarchiv Kassel:
aus einer Abschrift des Kasseler Bürgerbuches, das von 1520 bis 1699 geführt wurde, läßt sich entnehmen, daß in dieser Zeit KEIN Träger des Namens Bierschenk in Kassel eingebürgert worden ist


von der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e.V. (M. Heppe):
Das Geschoßbuch der Stadt Kassel von 1543 nennt "Hans Bierschenck zahlt 8 1/2 (9) alb."
In den Musterungslisten von 1543 kommen nur in Wanfried dreimal "Birrscheinck" vor.


Chronik von Uder aus dem Jahre 1936:
- der Name Bierschenk taucht erstmals um 1900 in Uder auf
- Stationsmeister Friedrich Bierschenk aus Westhausen von 1913-1922 mit 3 Assistenten, 2 Weichenstellern, 3 Arbeitern
- Hirtenhaus Friedrich Bierschenk Wilhelmstraße Nr. 31
- Grotte eingeweiht 1908 mit 14 Stationen, 3. Station gestiftet von Bahnhofsweichensteller Friedrich Bierschenk
- Gemischtwarenhändler Franz Bierschenk Wilhelmstraße Nr. 81 gegründet 1932, 2 Beschäftigte


www.niederhone.de/geschichte/index.htm:
"Die erste Industrie in Niederhone ((heute ein Stadtteil von Eschwege im Werratal)) fiel wohl dem Ersten Weltkrieg zum Opfer. Denn sowohl die vom Domänenpächter David Vaupel 1836 gegründete Zuckerfabrik als auch die durch den Gutsbesitzer Georg Wilhelm Bierschenk im Jahr 1856 gegründete Brennerei bestanden bis 1916."


Auszug aus einem Schreiben an Burkhard P. Bierschenck:
"... Es ergaeben sich fuer mich aus frueheren Forschungsversuchen zahlreiche Fragen, umgekehrt kann ich vielleicht auch einiges ergänzen.
So ist z.B. jener Johannes Bierschenck (gest. Juli 1692 mit 72 J.) nicht mein ältester Vorfahr (aus der Ahnenreihe Lieberum meiner Frau): Anfang Maerz 1639 heisst es fuer Wichmannshausen: „Hans Bierschencke lebt in der ehe, hat uff seine verbrandte stätte ein kleines heußlein undt weyl er im Croatenwesen umb alle sein viehelein kommen, als er uff seinen güttern mehr nicht dan einen acker bestellen lassen. Jener Hans muss also der Vater jenes 1620 geborenen sein; umgekehrt gibt es nach meinen Unterlagen (ab 1502 ....) keine älteren B. in Wichmannnshausen: Ich vermute die Herkunft aus Eschwege. ... " von Dr. Frank Schneider-Sickert (schneidersickert@t-online.de)