Informationen von Manfred Bierschenk, Lippstadt



Es folgt eine Übersicht über alte Schriftarten, welche immer wieder hilfreich sein kann beim Entziffern entsprechend alter Dokumente:
-Deutsche Schreibschrift 19. Jahrh.
-Deutsche Schreibschirft 20. Jahrhundert (Sütterlin)
-Frakturschrift (Druckschrift) 19-20.Jahrhundert
Quelle: Broschüre Archivführer Münster


Familienforschung "Bierschenk"
Hier: Familienname Schenk

"Schenk" *
Nach Dr. Hans Bahlow, Deutsches Namenlexikon - Familien- und Vornamen-
nach Ursprung und Sinn erklärt, Frankfurt am Main 1972, S. 451,
meint der nicht-adelige Name "Schenk" den Gastwirt.

Bahlow verweist in diesem Zusammenhang auf die Familiennamen "Bierschenk" und "Weinschenk"

Der bürgerliche Familienname Schenk ist sehr alt.
Bahlow fand:
-einen "Schenke-ber" ( = Bierschenk) bereits 1291 in Stralsund

-einen "Gobele Schenke-byr" 1366 in Kassel

-einen "Witche der Schenke" 1383 in der schlesischen Stadt Liegnitz

-einen "Schenkunddrink" 1466 in Straßburg.

* Quelle: Joachim von Roy, 28.02.2007 in forum.genealogy.net/ahnenforschung, Message 1094


Der Bierschenk als Schankwirt

Aus Würzburg wird berichtet: Bis 1564 war der Stadtschreiber auch "Bierschenk". 1565 wurde ein eigener Bierschenk angestellt. Er hatte seine Wohnung im Bierhof des Rathauses und erhielt jährlich 60, später 80 Gulden, mußte dafür aber die hölzernen Trinkgefäße stellen.


Ein Bierschenk-Schicksal - Ausschnitt aus einem altem Zeitungsausschnitt (Hettstedter Tageblatt, 12.02.1931):
"Sein fünfzigjähriges Meisterjubiläum begeht morgen, Sonntag, 15. Februar, der Schneidermeister Wilhelm Bierschenk, Hohestraße.
1856 in Großammensleben bei Magdeburg geboren, erlente er von 1871 bis 1875 in Magdeburg sein Handwerk; von 1877 bis 1880 diente er beim Dragoner-Regiment 7 in Saarbrücken. Nach seiner Dienstzeit arbeitete er wieder als Gehilfe, um sich am 15. Februar 1881 in seiner Heimat Großammensleben als Meister niederzulassen, sich zu etablieren, wie der Fachausdruck lautet. Nach 3 Jahren verzog er nach Siersleben, nach abermals 3 Jahren nach Hettstedt. 1883 wurde hier eine freie Schneiderinnung gegründet, der er beitrat. Mehrere Jahre wirkte er in dieser Innung als Schriftführer und Obermeister. Eine Reihe von Jahren, bis zur Revolution, gehörte er der Stadtverordnetenversammlung an.
Während des Krieges erhielt er das Verdienstkreuz. Lange Zeit stand er auch an der Spitze des hiesigen Kavallerievereins als 1. Vorsitzender. Die Inflation verursachte, daß er noch heute als beinahe Fünfundsiebzigjähriger sein Gewerbe (glücklicherweise bei bester Gesundheit und Frische) ausüben muß, statt den durch redliche Arbeit und großen Fleiß verdienten und ohne die Inflation sichergestellten ruhigen Lebensabend genießen zu können.
Möge dem allseitig hochgeachteten und beliebten alten Meister diese beneidenswerte Frische noch recht lange erhalten bleiben, um sich an Kindern und Kindeskindern erfreuen zu können. Umsomehr, als ihm seine liebe Lebensgefährtin und treue Stütze im Kampf ums Dasein vor rund 5 Jahren durch den unerbittlichen Tod entrissen wurde. ..."


Ein weiteres Bierschenk-Schicksal - gefunden in der Thüringer Landeszeitung 24./25.02.2005 als Abschrift von Manfred Bierschenk:


Notiz vom 2.1.1006:

Die nachfolgenden Auszüge entstammen der "Ringk-schen Chronik" über die Zeit von 1801-1834 aus/über Wahlhausen.

Auszüge:

aus 1801:
... Zu Göttingen gab es eine Bierschenke, woran mit goldenen Buchstaben geschrieben stand: ....Gutes Wahlhäuser Gesundheitsbier" Es hieß damals: Guten Morgen Bier, guten Tag Bier, gute Nacht Bier!" Sogar unsere Weiber und Mädchen tranken lieber Bier als Kaffee, Mädchen und Weiber sahen deshalb immer wohl und gesund aus und hatten alle dicke, harte, volle Brüste. Wenn eine Tagelöhnerfrau nicht genug Milch für ihren Säuling hatte, so trank sie flugs für drei Heller Bier und augenblicklich strotzten ihre Brüste, so dass der Säugling die allersüßeste Biermilch nicht alle verschlucken konnte..."

aus 1803:
Im Jahre 1803 wurde das Eichsfeldische Fürstentum mit der Festung Erfurt an Preußen abgetreten.
Es gab viele Veränderungen und das neue System wollte den Eichsfeldern nicht in den Kopf"
Frage: Gehörte Wahlhausen und evtl. sogar auch Wichmannshausen früher auch zum Eichsfeld?

aus 1833:
::." Im Oberwirtshaus ist die Wirtschaft ganz eingegangen und auf der Teufelei wohnt jetzt der Schulze Bierschenk, welcher Öckonemie und Wirtschaft betreibt, leider will aber beides nicht so recht ziehen.."

Es folgt ein Auflistung der katholischen Pfarrer mit dem Namen "Bierschenk" / Bierschenks as cath. priests

Auch Bürgermeister und Ortsvorsteher sind bei den Bierschenks vertreten / Bierschenks as mayors


Auf dem Kirchhof in Datterode (Nachbardorf von Sontra-Wichmannshausen) steht seit 1808 ein großer Grabstein von Gertruda Jacobi. Sie war die Ehefrau des Pfarrers Jacobi und Tochter des Pulver-fabrikanten Georg B i e r s c h e n k aus Wichmannshausen. Sie starb im Alter von 26 Jahren 1808 im Kindbett. Die Grabstein-Inschrift war im Laufe der Jahrzehnte durch Witterungseinflüsse unleserlich geworden. Der Grabstein wurde in den letzten Monaten restauriert und wieder auf dem Kirchhof in Datterode aufgestellt.
Der Text auf dem Grabstein lautet:
"....Die hier Ruhende ist die Frau Pfarrerin Gertruda Jacobi, eine Tochter des Pilverfabricanten Georg Bierschenk und dessen Gattin Frau/Anna Catharina zu Wichmannshausen.
Sie starb den 17ten SEPT:1808 im 26ten Jahre/Ihres Alter(s)
Bis zu jenen frohen Wiedersehen ruhe hier o selige Frau.
Deine von uns allen verehrte Asche sanft.
Gott! Was ist der Mensch! Deine Wege sind unerforschlich.
Hier auf diesem Grabe beweint die jammernde Liebe eine treue Gattin/ eine zaertliche Mutter und eine gute Tochter.
Wanderer, Wer hier ruhet, daß ließest du!
Was diese Frau alß tugendhafte Gattin, sorg/fältige Mutter und treue Tochter und Ehefrau war das .... Jahr (folgendes fehlt)
Grabmal der Gattin von Pfarrer Georg Jacobi zu Datterode.
Frau mußte ins Grab steigen in der blüthe Jahre jahre ( folgendes fehlt)
Dort oben im Himmel sehen wir uns wieder!"..."

Hier nun einige Impressionen der neu am 16.10.2011 eröffneten Gedenkstätte


die neuesten Infos von Manfred findet man hier, alles weitere dann darunter oder woanders auf unserer Bierschenk-Homepage